Degewo präsentiert Neubau-Planungen für die Ringkolonnaden

Manuela Schmidt

In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses der BVV Marzahn-Hellersdorf am 12. Juni informierten Herr Seubert, Abteilungsleiter Neubau der Degewo, Frau Miethe, Leiterin des Degewo-Kundenzentrums Marzahn und der Architekt Herr Schuhknecht ihr Bauvorhaben für das Areal des ehemaligen und noch bestehenden Teils der Marzahner Ringkolonnaden.

Bereits im vergangenen November wurde deutlich, dass auch die nördlichen Ringkolonnaden abgerissen und einer kombinierten Bebauung aus Wohnen und Geschäften weichen sollen. Die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) hatte die Fläche an die Degewo übertragen, die erste Planungen erstellt hat. Auf Nachfrage des Fraktionsvorsitzenden der Linksfraktion Marzahn-Hellersdorf Bjoern Tielebein antwortete Herr Seubert zur Entscheidung auch den nördlichen Teil der Ringkolonnaden abzureißen: Alle Bestrebungen das Gebäude zu retten seien gescheitert, eine Sanierung käme für die Degewo nicht in Betracht. Begründet wurde das auch mit den Maßen des bestehenden Gebäudes, welche nicht für modernen Wohnraum geeignet seien.

Das Neubauvorhaben, „Die neuen Ringkolonnaden“, orientiert sich an einer zielgruppenorientierten Bedarfsermittlung. In einem zweiteiligen Werkstattverfahren wurden vier Varianten der Bebauung geprüft. Schließlich entschied man sich für einen geschlossenen Baukörper auf der Fläche der nördlichen Ringkolonnaden, der in der Draufsicht dem noch vorhandenen ähnelt. Im Erdgeschoss sind Ladenflächen vorgesehen und im 1. Obergeschoss könnten besondere Wohnformen – beispielsweise für Senior*innen – umgesetzt werden. Über diesem Sockel entstehen zwei siebengeschossige Baukörper mit kleineren Wohnungen, die insbesondere Senior*innen ansprechen sollen. Insgesamt werden 100-120 Wohnungen realisiert.

Auf der Fläche der ehemaligen südlichen Ringkolonnaden sieht die Planung drei einzelne Wohnblöcke mit größeren Wohnungen für Familien vor. Hier könnte auch eine Kita entstehen. Da das südliche Areal nicht im Besitz der Degewo ist, stellen diese Planungen jedoch nur Betrachtungen zu einer möglichen Bebauung dar. Der anwesende Leiter des Stadtentwicklungsamtes Herr Weißbach wies darauf hin, dass die Fläche im Süden als Schulfläche vorgesehen war. Da die Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule aber nicht mehr erweitert werden soll – ein Erweiterungsbau wurde bereits realisiert – hat das Bezirksamt im November 2017 auch beschlossen das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes 10-42 für das Gelände zwischen der Nordseite des Südflügels der (ehemaligen) Ringkolonnaden, Max-Hermann-Straße, Straßenbahn, Bürgerpark Marzahn und der Westseite des Südflügels der (ehemaligen) Ringkolonnaden einzustellen. Um auch die südlichen Planungen umsetzen zu können, müsste die Fläche jedoch zunächst geclustert, vom Bezirk an die BIM und anschließend an die Degewo übergeben werden, erklärte Herr Seubert.

Erfreulich ist, dass mit dem Bauvorhaben auch der Platz südlich der noch vorhandenen nördlichen Ringkolonnaden erweitert und mit Sitzmöglichkeiten rundum ergänzt werden soll. Der Platz soll auch zum Gewerbe hin geöffnet und der Zugang zu den Gewerbeflächen barrierefrei gestaltet werden. Bislang müssen hier Stufen überwunden werden.

Ebenso will die Degewo zusätzliche Parkmöglichkeiten schaffen und die Anfahrt für das Gewerbe erhalten. Tiefgaragen für die Mieter*innen wären laut Herrn Seubert zu teuer. Sie müssten für etwa 100 Euro vermietet werden. Bei einem Anteil geförderter Wohnungen von 50 % rechneten sich Tiefgaragen hier nicht.

Bei der künftigen Planung sollen auch der Mieterrat der Degewo und das Quartiersmanagement mit einbezogen werden. Bislang gibt es dafür aber noch keinen Rahmen, denn: Vor Herbst 2019 wird nicht gebaut. Zunächst muss der Bauantrag eingereicht und der Rückbau der nördlichen Ringkolonnaden vorgenommen werden.