Ringkolonnaden erhalten und entwickeln

Am 2. Juli 2015 hatte ich zu einem Werkstattgespräch zur Zukunft der Ringkolonnaden, mit Almuth Ziebarth (Sprecherin Bürgerhaushalt Marzahn-Mitte) in den ver.di-Kieztreff, in der Mehrower Allee eingeladen. Gemeinsam mit der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) als Grundstücksverwalterin sowie dem Stadtrat für Facility Management Stephan Richter (SPD) sollten Ideen entwickelt werden, wie die Kolonnaden wieder attraktiver gemacht werden können.

Als Ergebnis der Veranstaltung kann zunächst festgehalten werden, dass das Gebäude selbst, so die BIM, in einem maroden Zustand ist. Die notwendigen Investitionskosten werden auf 1 Mio. € geschätzt, wobei durch Investitionsmaßnahmen die bisherigen niedrigen Mieten nicht zu halten wären. 

Die BIM muss nun unter Einbeziehung des Bezirkes entscheiden, ob das Objekt durch das Land Berlin oder den Bezirk Marzahn-Hellersdorf genutzt werden soll. Falls sich dagegen ausgesprochen wird, braucht es einen privaten Investor, der das Objekt übernimmt. Momentan gibt es allerdings keine konkreten Pläne von Investoren.

Die Teilnehmer/-innen des Werkstattgesprächs äußerten den grundlegenden Wunsch, die Ringkolonnaden in ihrer Art zu erhalten. Dies ist prinzipiell auch möglich, denn städtebauliche Aspekte können, falls das Objekt an einen privaten Investor abgegeben werden sollte, in die Planung oder Neukonzipierung vertraglich geregelt werden.

Im Rahmen der Diskussion wurde deutlich, dass sich viele aufgrund des zu beobachtenden demografischen Wandels für den Ausbau der Ringkolonnaden zu einem Gesundheitsstandort aussprechen. So könnte das Gebiet unter Einbeziehung der bisherigen Ansiedlung von Ärzten und Kliniken weiter entwickelt und auch zu einem Standort für altersgerechtes und generationsübergreifendes Wohnen ausgebaut werden.

Der Bedarf an Wohnraum ist aufgrund einer Leerstandsquote, die unter 2 Prozent liegt, definitiv vorhanden. Bei einer Neukonzipierung sollte ebenso überlegt werden, ob das Objekt mit einer Dachbegrünung ausgestattet und Raum für kulturelle Aktivitäten vorgehalten werden kann. So könnte sich das Objekt zu einem wirklichen Anziehungspunkt im Kiez entwickeln. 

Trotz der schwierigen Situation, machen zwei Dinge Mut: Zum Einen wurde deutlich, dass sich viele Anwohnerinnen und Anwohner für den Erhalt und die Weiterentwicklung einsetzen und einbringen wollen. Ohne einen Investor wird das wahrscheinlich nicht möglich sein. Aber die aktuelle Entwicklung in Berlin und im Bezirk Marzahn-Hellersdorf wird dazu führen, dass Bauprojekte auch in bisher vernachlässigten Gebieten stattfinden werden. Daher müssen alle Beteiligten weiterhin Dialogbereitschaft und Engagement für das Gebiet aufbringen, um hier eine baldige städtebauliche Weiterentwicklung zu ermöglichen. Ich werde mich als Wahlkreisabgeordnete für Marzahn-Mitte meinen Beitrag dazu leisten.