Neue Unterkunft für Geflüchtete in Marzahn wird bezogen

Seit dieser Woche wird die neue Modulare Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) in der Martha-Arendsee-Str./Märkische Allee bezogen. Am Freitag vergangener Woche hatte die LINKE-Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle noch einmal zu einer Bürgerdialogrunde eingeladen, um so die Anwohnerinnen und Anwohner über die aktuellen Entwicklungen zu informieren. Etwa 70 Bürger*innen nahmen das Angebot an.

Auskunft zum aktuellen Stand gaben Dagmar Pohle, Susanne Weiß von der Mavi gGmbH, die Leiterin der Unterkunft, der Staatssekretär für Integration und Flüchtlingsfragen Daniel Tietze, Michael Hilbold vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten und Dr. Thomas Pfeifer von der Wuhletal gGmbH.

Die Unterkunft, gebaut auf einem ungenutzten und verwilderten Sportplatz, besteht aus zwei Wohneinheiten und einem Gemeinschaftsgebäude mit Kinder- und Begegnungsräumen. Die Nutzung als Unterkunft für Flüchtlinge ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Später kann das Gebäude auch für studentisches Wohnen genutzt werden. Insgesamt kostete der Bau 17,5 Mio. Euro. Die Mittel kommen aus dem SIWA-Programm – Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt. Bauherr ist die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

In die Unterkunft werden zunächst etwa 380 Menschen aus Notunterkünften in Mitte, Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf einziehen. Darunter sind auch 46 Kinder. Ein Großteil der Bewohner*innen kommt aus Syrien, Irak und Afghanistan, wie Herr Hilbold mitteilte. Der Träger, die Mavi gGmbH, hat bereits drei Notunterkünfte betrieben und verfügt daher über die ausreichende Erfahrung in Leitung von Geflüchtetenunterkünften. Auf Nachfrage eines Bürgers, wie es um die Aufnahmefähigkeit der bezirklichen Schulen stehe, antwortete Herr Hilbold, dass viele Kinder schon in einem anderen Bezirk zur Schule gegangen sind und die Erfahrung zeige, dass sie dort auch bleiben. Trotzdem könnten auch noch im Bezirk Kinder eingeschult werden, wie Dagmar Pohle betonte.

Zur Sicherheitslage äußerte sich der anwesende bezirkliche Präventionsbeauftragte der Polizei Gerd Boussel und versuchte den Bürger*innen Ängste zu nehmen. Es gibt keine signifikante Steigerung der Kriminalität um die bestehenden Unterkünfte in Marzahn-Hellersdorf. Außerdem arbeite die Polizei mit den Betreibern gut zusammen und gehe auch in die Willkommensklassen, um mit den neuen Schüler*innen zu reden. Auch in der Unterkunft in der Martha-Arendsee-Str. wird ein privates Sicherheitsunternehmen für Sicherheit – natürlich auch die der Bewohner*innen – sorgen.

Dagmar Pohle sicherte zu, sich um die Wiederherstellung des während der Bauphase beschädigten Grüns zu kümmern.

Wenn im Mai dann auch die anderen MUFs in der Rudolf-Leonhard-Straße 13 und in der Albert-Kuntz-Straße sowie das Tempohome in der Dingolfinger Straße fertiggestellt sind, werden etwa 5.000 Geflüchtete im Bezirk leben, teilte Pohle mit. Bei Fragen rund um das Thema Geflüchtete können sich Bürger*innen direkt an den Koordinator für Flüchtlingsfragen Francisco Jose Cárdenas Ruiz (030 90293 2062, FranciscoJose.CardenasRuiz@ba-mh.berlin.de) wenden. Für die Unterkunft in der Martha-Arendsee-Str. wird auch eine Facebook-Seite eingerichtet werden.