Barrierefreiheit am S7-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße

, Kristian Ronneburg

Bis 2022 soll der öffentliche Personennahverkehr gemäß des Personenbeförderungsgesetzes komplett barrierefrei werden.

Schon heute ist absehbar, dass dieses Ziel in vielen Bereichen nicht vollständig erreicht werden kann. Dazu zählen leider auch die S-Bahnhöfe Berlins. Ein besonderes Beispiel ist der S7-Bahnhof-Raoul-Wallenberg-Straße in Marzahn. Er ist nur zur Seite des Wohngebietes an der Raoul-Wallenberg-Straße barrierearm über eine Rampe erreichbar. Der Ausgang zum Otto-Rosenberg-Platz ist hingegen bis heute nur über Stufen erreichbar. Auf eine schriftliche Anfrage hat die Deutsche Bahn nun erklärt, dass ein barrierefreier Zugang zum Otto-Rosenberg-Platz nicht prioritär betrachtet werde, da der Hauptverkehrsstrom dort nicht erfolge. Ein barrierefreier Ausbau sei nur möglich, wenn ihn das Land Berlin bei der Deutschen Bahn bestelle, also mit Landesmitteln finanziere.

Dazu erklären Dr. Manuela Schmidt, Wahlkreisabgeordnete für Marzahn-Mitte, und Kristian Ronneburg, Bezirksvorsitzender der LINKEN. Marzahn-Hellersdorf:

„Wir können nicht akzeptieren, dass die Schaffung eines barrierefreien Zugangs zum Otto-Rosenberg-Platz keine Priorität bei der Deutschen Bahn hat. Das Gebiet um den Otto-Rosenberg-Platz ist geprägt von sozialen Einrichtungen des Bezirks, wie dem Don-Bosco-Zentrum, dem Kinder- und Jugendzirkus CABUWAZI, der Sozialberatung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen „Respekt & Halt“ sowie den Unterkünften für wohnungslose und geflüchtete Menschen in der Otto-Rosenberg-Straße und der Bitterfelder Straße. Unmittelbar am dortigen Bahnhofsausgang befindet sich der Gedenkort an das Sinti- und Roma-Zwangslager Berlin-Marzahn. Ebenso befindet sich dort ein Zugang zum Parkfriedhof Marzahn. Aus unserer Sicht sollte die direkte barrierefreie Erschließung dieser sozialen Orte im Bezirk durchaus Priorität genießen. Wir werden uns gegenüber dem Senat dafür einsetzen, dass der S7-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße mittel- bis langfristig einen barrierefreien Zugang zum Otto-Rosenberg-Platz erhält.“