Rotes Sofa: Harald Kretzschmar

Am 24. September 2020 hatten Regina Kittler und Dr. Manuela Schmidt wieder zum „Roten Sofa“ unter freiem Himmel auf dem Helene-Weigel-Platz eingeladen. Diesmal war zu Gast der deutsche Karikaturist, Grafiker und Feuilletonist Harald Kretzschmar. Anlass war sein aktuelles Buch „Stets erlebe ich das Falsche: Der alternative Künstlerreport“, welches 2017 herausgegeben wurde.

Als zeitlebens kritischer Zeichner nimmt er hier Abstand zum Erlebten, indem er noch einmal mitten hinein taucht. Kretzschmar schreibt und zeichnet auf, was er in der Begegnung mit namhaften, ihm nahen Künstlerinnen und Künstlern erlebte. Mit Stift und Feder wird dabei individuell aus seinem Blickwinkel porträtiert.

Obwohl bereits 89 Jahre alt, berichtete er dem interessierten Publikum voller Elan und mit Begeisterung von den Hintergründen der Entstehung des Buches, gab einige Leseproben und erläuterte auf witzige Art und Weise, wie er vom satirischen Zeichner und „Gesichterdarsteller“ (Selbstzuschreibung) zum schreibenden Autor wurde.

Mit Ironie und Altersweisheit sezierte Kretzschmar die Jahrzehnte vom damaligen „Drunter und Drüber“ bis zum heutigen Hoffen „Es ist noch nicht alles vorbei“. Diverse Anekdoten reihten sich aneinander. So konnte dem Publikum, im Dialog mit Regina Kittler und Dr. Manuela Schmidt, ein Einblick in ein bewegtes Leben gewährt werden. Dabei ist es wenig verwunderlich, dass zahlreiche bekannte Namen auftauchten. Unter ihnen Karl Holtz, Lea Grundig und auch Willy Moese.

Kretzschmar war sichtlich erfreut über die Zuhörerschaft, welche engagiert bei seinen Erzählungen dabei war, bejahend mitsprach und das eine oder andere Mal schmunzelte.

Zum Abschluss gab es noch die Möglichkeit ein Exemplar seines aktuellen Werkes Kretzschmars zu ergattern und sogleich signieren zu lassen.

Paul Lehmann